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Schulfach Zen 

erstmalig als Pilotprojekt "Zen Club" in der Sommerschule 2025 in Zusammenarbeit mit der AddOn-Schule 

 

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Interessentinnen und Interessenten, liebe Eltern, liebe Klientinnen und Klienten, 

 

sowohl in unserem eigenen (Privat-)Leben als auch im Schulalltag – sei es im Kontakt mit den Eltern oder den Schülerinnen und Schülern selbst - erleben wir die zunehmende Belastung und die Herausforderungen der neuen Zeit. In den öffentlich-rechtlichen Medien ist diese Thematik mittlerweile ebenfalls angekommen und mit Studien belegt. Lieder wie „Am I Enough“ von Loi oder Musikvideos mit teuren Autos und Frauen als Statussymbolen zeigen, mit welcher Not die heutige Jugend die Suche nach Identität, Selbstwertgefühl und Zugehörigkeit betreibt: „Wer bin ich hinter dem, was von mir im Schulkontext, zuhause und im sozialen Umfeld erwartet wird? Wer bin ich hinter all’ den Anforderungen? Hinter dem, was ich tun oder nicht tun soll und muss?“ Neben diesen Fragen werden die SuS[1] in ihrer Jugend mit folgenden Themen konfrontiert:  

 

  • Nahezu unaufhaltsamer Stress und Zunahme an Anforderungen (siehe Forsa-Umfragen), daraus resultierende Getriebenheit und innere Unruhe

  • Polarisierung in der Gesellschaft und Spaltung in Lager

  • Miterleben der Herausforderungen im Berufs- und Familienalltag bei den Eltern, Trennung der Eltern als „neue Normalität“

  • stetig steigende Depressionsrate (siehe Forsa-Umfragen)

  • Allgegenwärtigkeit der sozialen Medien und damit einhergehende Reizüberflutung und Sucht

  • Unsicherheit aufgrund ständiger Bewertung und Vergleich

  • Körperliche Symptome wie hoher Cortisol-Spiegel, hormonelles Ungleichgewicht und Nebennierenschwäche

  • Leichtfertiges Verbreiten von Informationen über psychische Krankheiten als Trend in den sozialen Medien, daraus resultierend oft voreilige Selbstdiagnose und Identifikation (zum Beispiel über kostenlose, oberflächliche Selbsttests im Internet)

  • Reaktion aus Hilflosigkeit, statt aktives Gestalten

 

Klar wird, dass sich innerhalb unserer Gesellschaft ein Momentum der Schnelllebigkeit und Trends aufgetan hat, in dem es leicht ist sich zu verlieren. Diese Broschüre dient allerdings nicht als Plattform für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Bildungssystem und den damit verbundenen gesellschaftlichen Themen, sondern bietet eine neue Perspektive und einen Handlungsansatz für die oben genannten Herausforderungen. Jede Krise bietet eine Chance. Wachstum geschieht meist, wenn es unbequem ist. Deutschlandweit klagen Arbeitgeber über die fehlende Belastbarkeit der nachfolgenden Generationen, aber kaum jemand gibt den Schülerinnen und Schülern eine entsprechende Ressource in einer sich so schnell und stetig verändernden Welt. Jahrelange Therapie oder die Flucht in andere Berufsrichtungen, um unangenehme Zustände oder persönliche Sorgen hinsichtlich der Zukunft loszuwerden, werden oft gar nicht gebraucht, denn es geht nicht um das „Was“, sondern um das „Wie“. Es braucht also auch kein stundenlanges Sitzen auf dem Meditationskissen und geführte Meditationen als Trend, die mit Affirmationen über Achtsamkeit gefüllt sind, bei denen nur die wenigsten wirklich verstehen, wo diese ursprünglich herkommen. Es geht aber eben auch nicht darum seine Gefühle zu unterdrücken, sich in Arbeit zu stürzen oder sie mit Süchten zu unterdrücken.

 

 

“Don’t change your mood, change your mode.”

 

Es geht schlicht und ergreifend um die Fähigkeit, zu seinem wahren Selbst, also seiner Seele, zurückzukommen und eine Beobachterposition inmitten des täglichen Geschehens einzunehmen. Es geht um ‘Mindfulness’ als eine organische Art das Leben zu bestreiten.[2] Es geht um Bewusstsein und damit einhergehend das Wissen, dass ich weder meine konstruierte Identität, meine Gedanken, noch meine Gefühle bin. Es geht schlichtweg darum, zum Beobachter seiner Gedanken und Gefühle zu werden. Diese Ich-bin-Präsenz schafft einen inneren Ort der Geborgenheit und Sicherheit, auf den im Alltag immer wieder zurückgegriffen werden kann. Erst wenn wir uns sicher in uns selbst fühlen – mit unseren Emotionen und Gedanken - und nicht permanent das Bedürfnis haben, Sicherheit in äußeren Umständen, Zuständen der Fehlerlosigkeit oder anderen Personen zu suchen, können wir wirklich aufblühen, uns zeigen, im Flow lernen und leben und letztendlich auch selbstwirksam mit unseren Gaben und Talenten sein, die wir der Welt zu schenken haben. Wir sind geborgen im Sein. Es geht also nicht um ein bloßes Abhalten von Achtsamkeitsübungen, sondern darum das Konzept der Achtsamkeit in seinem Kern und seinem Ursprung zu verstehen und bewusst Erfahrungen im Alltag damit zu machen. Dabei wird klar, dass wahre Stärke von Innen kommt: leise, aber kraftvoll und unaufhaltsam, statt laut und profilierend. Das Bewusstsein selbst ist der Fokus und aus dieser Realisation kann nachhaltige Effizienz entstehen. Dies beweisen zahlreiche Studien renommierter Universitäten wie Harvard oder der APA[3]. Dementsprechend ergeben sich für diesen Kurs folgende Ziele:

 

  • langfristige Ausbildung eines Bewusstseins dafür, dass es die Seele als noch eine „höhere“, unberührbare Instanz neben der Identität gibt

  • Erfahrung des Selbst

  • innere Ausgeglichenheit (weniger Stimmungsschwankungen, mehr innere Ausrichtung und Stabilität, „Geborgen im Sein“)

  • gesunde Abgrenzung zum Schulalltag

  • Entkopplung von Leistung und Selbstwert

  • das Verständnis und die Wahrung von Menschlichkeit

  • Verständnis des Paradox: Innehalten, Reflexion und Bewusstsein fördert den Fokus und die Effizienz, statt sie auszubremsen

  • die Gestaltung und Erfahrung eines wertfreien Raums für die SuS, damit einhergehend die Stärkung der Gleichwürdigkeit, der Selbstwirksamkeit und des Urvertrauens

  • Gefühle wahrzunehmen, sich nicht seinen Gefühlen ausgeliefert fühlen oder sich darin verlieren  

  • gewissenhaft seiner inneren Stimme folgen

  • gesellschaftliches Einheitsgefühl unter den SuS und zwischen ihnen und ihren Mitmenschen wiederherstellen und stärken

  • Vorbereitung und Achtsamkeitsschulung für das Leben und den Arbeitsalltag

  • Gefühle wie Schuld und Scham durch Beurteilung anderer erkennen und das Gefühl des Falsch-Seins auflösen

 

Der Kurs verfolgt hierbei einen spirituell-philosophischen[4] Ansatz. Die Inhalte werden untermauert mit Strategien aus der Psychologie (wie dem Prinzip des Detachment), humorvollen Beispielen aus dem Alltag, dem Leben und der Natur. Es besteht eine klare Abgrenzung zum Schulfach „Glück“, dem Schulfach Religion und Geschichte. Dementsprechend geht es nicht um die Korrektur von im Unterricht vermittelten Inhalten oder um die Vermittlung einer Weltanschauung oder neuen Religion. Der Kurs ist frei von religiösen oder politischen Anliegen. Das Curriculum beinhaltet Elemente aus dem Frey Spiel nach Felicitas Frey[5], welches die Arbeit mit dem Verstand und Gefühlen für die SuS greifbar und leicht verständlich macht. Unerlässlich und wesentlicher Bestandteil des Kurses ist auch die Diskussion über das Konstrukt des freien Willens im Zusammenspiel mit moralischer Verantwortung wie die Grenzachtung anderer und die Vermeidung von Zufügen von Leid.

 

 

Organisation und Konzept

 

Es handelt sich bei „Schulfach Zen“ um einen Kurs und kein Schulfach im eigentlichen Sinne. Das Angebot ist als Ergänzung zu verstehen, hat aber übergeordnet das Potential die Art des fächerbezogenen Arbeitens der SuS an der Schule grundlegend zu verändern. Es gibt weder ein Lehrbuch, noch Arbeitsblätter. Die SuS arbeiten mit einem Notizbuch, in dem sie für sich wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen notieren können. Der Kurs ist örtlich nicht an ein Klassenzimmer gebunden, kann also auch draußen fernab des Schulgebäudes (dort, wo das realistische Alltagsleben ja auch eigentlich stattfindet) und auch online stattfinden. Sowohl Gruppen- und Paararbeit, als auch Einzelarbeit finden Platz. Die Dauer eines Kurses richtet sich nach der Dauer einer Schulstunde – in der Regel also 45 Minuten. Es sind ausreichend Puffertermine eingeplant, um Ausfälle nachzuholen oder auch auf Wunsch oder aus zeitlichen Gründen Inhalte zu vertiefen, passende Themen einzupflegen oder in die Länge zu ziehen. Ziel ist es, innerhalb einer Schulklasse zwei Kursgruppen pro Schuljahr zu ermöglichen. Die Schulklasse wird also hierzu in zwei Gruppen eingeteilt. Eine kleinere Gruppengröße ermöglicht intensiveren Austausch. Dabei ist essentiell: Es handelt sich um ein Angebot! Die SuS können selbst entscheiden, ob sie teilnehmen möchten. Der Kurs basiert auf dem Prinzip der Selbsterfahrung und dient nicht als zusätzliches Programm, das durchgearbeitet oder gelernt werden muss.

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1. Gruppe im 1. Halbjahr, 1/2 Schüleranzahl, 18 Schulwochen und davon 11 Kurstermine, somit 7 Puffertermine

2. Gruppe im 2. Halbjahr, 1/2 Schüleranzahl, 18 Schulwochen und davon 11 Kurstermine, somit 7 Puffertermine 

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Hinweis

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Das hier angeheftete, ausgearbeitete Curriculum ist urheberrechtlich geschützt. Die Inhalte sind durch die Schule des Lebens und den Weg meiner Seele entstanden und beruhen daher nicht auf einer institutionalisierten Ausbildung. Die Lehre dessen ist mit persönlicher Erfahrung und authentischen Anekdoten gefüllt und gestützt. Es geht dabei um die Verkörperung der Inhalte. „Schulfach Zen“ ist mein persönlicher Beitrag dazu, dass aus einer depressiven GenZ eine „Generation Zen“ wird und verfolgt primär keine unternehmerischen Absichten.​​​​

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[1] Mit „SuS“ werden im Folgenden „Schülerinnen und Schüler“ abgekürzt.

[2] Meditation wird dabei als ein Teil oder eine Übung dessen, aber nicht als ‘Mindfulness’ an sich angesehen.

[3] Ich werde an dieser Stelle nicht auf die konkrete Studienlage eingehen. Zahlreiche Artikel sind öffentlich im Netz ersichtlich.

[4] Der Kurs ist nicht dazu gedacht, eine Diskussion über die Komplexität des Zusammenhangs zwischen Wissenschaft, Spiritualität und Philosophie und deren Existenzberechtigung zu eröffnen. Es ist klar, dass die Wissenschaft aus der Philosophie hervorgeht und als wertvolle Bereicherung gilt, um Form und Materie zu kategorisieren und das Leben zu vereinfachen. Spiritualität und Philosophie hingegen sind ohnehin nicht immer klar voneinander abgrenzbar. Dieser Kurs ist somit auch frei von konkreten spirituellen Lehren!

[5] Ich selbst bin ausgebildeter Frey Spiel Coach. Nähere Infos zur Methodik finden Sie hier: https://freyspiel.de/.

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